Gut Kaltenbrunn
KÖNIGSBAU MIT SALETTL NEU

Ort

Kaltenbrunn, Gmund am Tegernsee

Auftraggeber

Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG

Architektur

Architektenteam Andreas Beier
Andreas Beier, München

Architektur Manuel Benjamin Schachtner
Manuel B. Schachtner, München

Auszeichnung

german-architects | Bau der Woche 2016

Gut Kaltenbrunn befindet sich direkt am Nordufer des Tegernsees in der Nähe von Gmund am Tegernsee.

Aufgabe des Konzeptes ist der sensible Umgang mit dem Ensemble in allen gestalterischen und baulichen Maßnahmen und dem geplanten Nutzungskonzept.

Das neue Leben auf Gut Kaltenbrunn beinhaltet zukünftig unter anderem Gastronomie, Biergarten und Veranstaltungsräume.

Über eine neu angelegte Promenade gelangt man fussläufig zur Gaststätte und in den bestehenden Vierseithof. Der Königsbau wird in seiner Nutzung als Gaststätte wiederbelebt und durch das Salettl Neu, einen reduzierten Neubau erweitert.

Das Salettl Neu, dessen Name sich vom italienischen Wort ‚saletta‘ ableitet und ein offenes Gartenhaus meint, ist in seiner Größe und Anmut gegenüber dem Bestandsgebäude reduziert und klar.

Neues Leben im Denkmal mit Blick über den Tegernsee

Der Neubau stellt einen wesentlichen Teil des Gutes dar, da er als neuer Zugangsbereich der Gaststätte dient und eine Erweiterung des erdgeschossigen Gastraumes im Königsbau ist.

Der neugestaltete Außenbereich mit Bedienbiergarten und verschatteter Sonnenterrasse wird durch den L-förmigen Neubau des Salettls Neu rückseitig gefasst. Somit wurde ein intimer, geschützer Innenhof für den Gastronomiebereich geschaffen, welcher durch den Baumbestand vor Ort geprägt ist.

Gekonnt vermittelt das Salettl Neu zwischen dem zentralen Empfangs- und Verbindungsbereich, schafft Ein- und Ausblicke und bildet gleichzeitig Zentrum und Abschluss des Gutes.

Der Neubau des Selbstbedienbiergartens ist behutsam in das Gelände integriert, der entstehende Höhenunterschied durch drei Terrassen des SB-Biergartens bewusst gegliedert.

Konstruktiv ist das Salettl Neu als reduzierter Skelettbau ausgebildet. Die schwarz pigmentierte Sichtbetondecke wurde in Ihrer Untersicht bewusst mit sägerauen Schalungsbrettern hergestellt. Diese lastet seeseitig auf filigranen, sichtbaren Stahlrundstützen sowie nordostseitig auf Stahlbetonstützen ab. Die See abgewandten Seiten sind mit vorgefertigten, gedämmten Holzrahmenelementen ausgefacht, die geschlossenen Metallwand und -dachbereiche sind mit Holzlamellen aus Douglasie Natur linear bekleidet. Dadurch wird auf das bestehende, natürliche Material des ehemaligen Salettls eingegangen und zugleich eine optische Kleinteiligkeit gegenüber dem Bestand erreicht. Die auskragenden Holzschwerter aus Douglasie Natur erzeugen eine natürliche Verschattung, ein interessantes Licht- und Schattenspiel. Die zum Bedienbiergarten nach außen kragende Sichtbetondecke bildet die optische Fortsetzung der Innensichtbetondecke, was Schutz und Geborgenheit vermitteln soll.